Exkurs: Crimpen
Das richtige Crimpen von Flachsteckern, Ringkabelschuhen oder anderen Kontakten muss beherrscht werden, wenn man sich an die Verdrahtung einer eigenen Anlage heranwagt. Schlechte Quetschverbindungen führen nicht selten zu Bränden, Kurzschlüssen oder anderen Fehlern in der Anlage.
Ich erkläre nur kurz das Crimpen und worauf man achtgeben muss. Haftungsansprüche gegen den Beitragsersteller, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Dies ist nicht als Anleitung zu verstehen und es obliegt der Verantwortung eines Jeden selbst, ob er eine elektrische Anlage erstellt, baut, repariert, erweitert oder sonstwie darin bastelt. Im Zweifel lasst einen Fachmann ran!
Ein gutes Crimpergebnis ist abhängig von dem verwendeten Werkzeug, dem verwendeten Material und der guten Vorarbeit.

Es ist nicht zwangsläufig die Marke entscheidend, sondern die Qualität und Ausprägung des Presswerks bzw. Formgebers. Ziel ist eine feste Verbindung zwischen Ader und Crimpkontakt sowie eine nahezu gasfreie Quetschung. Das heißt, dass zwischen den einzelnen hauchdünnen Drähten einer flexiblen Ader nach dem Pressvorgang die Luft aus den Zwischenräumen gequetscht ist, ohne das Material zu verjüngen. Dazu bedarf es einiger Übung.

Im Bild oben ist der linke Formgeber deutlich ausgeprägt. Die beiden Laschen werden in den beiden Bögen geführt. Das Ergebnis ist eine ordentliche Quetschung, sofern man den zu crimpenden Kontakt richtig eingelegt hat. Rechts hingegen ist a zu weit ausgefräst. Beim Quetschen werden sich an Punkt c die beiden Laschen berühren und sich an der korrekten Formgebung hindern, indem sie sich gegenseitig verschieben. Durch einen zu großen Abstand an den Seiten (b) drückt sich dann das Material des Crimpkontaktes in den Spalt. Ähnliches passiert, wenn das Gelenk des Presswerkzeugs ein zu großes Spiel hat. Siehe hierzu die Abbildung unten.

Deutlich sind die Unterschiede der Quetschung zu erkennen. Rechts wurde mit der unteren Zange, links mit der oberen Zange gequetscht.
Die Vorarbeit, also die vorbereitenden Tätigkeiten, besteht aus dem Abisolieren der Leitung. Dabei sollte die Länge der Ader etwa 1 bis 2 mm über die Kontaktlaschen hinausstehen. Die Isolierung reicht über die Zugentlastungslaschen hinaus, aber nicht in die Kontaktlaschen hinein!

Recht ordentliche Ergebnisse.
Man sollte ein Berühren der abisolierten Enden mit den Fingern vermeiden, da sich Verunreinigungen sowie Hautfett negativ auf die Leitfähigkeit auswirken können. Ein Verdrillen der Leitungsenden vor dem crimpen ist nicht notwendig, sofern das Leitungsende keine abstehenden Drahtenden aufweist.